Der Weg unseres Fleisches

Transparenz und Qualität in jeden Schritt

Rindfleisch aus der Region, Futter aus der Umgebung und eine natürliche Haltungsform – als kleiner regionaler Bauernhof möchten wir Dir genau das bieten. Am Ende kommen hierbei nicht nur Steaks und Fleisch mit hoher Qualität heraus, auch unseren Tieren fehlt es an nichts.

Transparenz und Qualität in jeden Schritt

Beschäftigt man sich intensiver mit dem Thema Rindfleisch / Grillfleisch und möchte mehr darüber erfahren stellt man schnell fest, dass Fleisch nicht gleich Fleisch ist. Viele verschiedene Dinge haben Einfluss auf die spätere Qualität des Rindfleisches. Deshalb möchten wir Dir gerne alles über die Hintergründe in der Rinderaufzucht und Fleischerzeugung erklären. Unser Ziel ist es, dass Fleisch wieder mehr Wertschätzung in unserer Gesellschaft erfährt.

1. Rasse
2. Haltungsform
3. Futter
4. Schlachtung & Zuschnitt
5. Fleischreifung
6. Zubereitung

1. Die Rasse

Weltweit gibt es mehrere hundert verschiedene Rinderrassen – jede von ihnen hat andere Eigenschaften. So gibt es spezielle Milchrassen, Fleischrinderrassen und auch sogenannte Zweinutzungsrassen, welche z.B. in der Milcherzeugung verwendet werden um am Ende ihrer Zeit als Milchkuh noch als Fleischrind verkauft zu werden. Manche Fleischrinderrassen sind speziell dafür gezüchtet worden, um in kürzester Zeit viel Fleisch anzusetzen und somit einen hohen Verkaufserlös zu erzeugen. Eine schnelle Gewichtszunahme und eine hohe Fleischqualität stehen sich jedoch gegenseitig im Weg, da das Fleisch bei schnellwachsenden Rassen deutlich mehr Wasser enthält und somit an Geschmack einbüßt. Zusätzlich verliert dieses Fleisch beim braten oder grillen einen großen Teil des enthaltenen Wassers und zieht sich dadurch stark zusammen. Wieder andere Rassen sind besonders gut für Qualitätsfleisch u.a. zum Grillen geeignet – darunter die Rasse Angus.

Angus Rinder – umgangssprachlich auch Black Angus – stammen ursprünglich aus Schottland und sind für ihr fein marmorierte Fleisch, die besondere Zartheit und den ausgezeichneten Geschmack bekannt. Diese Rinder wachsen vergleichsweise langsam und setzen dadurch weniger schnell Fleisch an – die Qualität der Steaks ist dafür aber umso besser.

2. Haltungsform

Von der Haltung in geschlossenen Ställen ohne Tageslicht, über die Offenstallhaltung und die teilweise Freilandhaltung gibt es alle erdenklichen Haltungsformen für Rinder. Die natürlichste und ursprünglichste aller Haltungsformen ist jedoch die Freilandhaltung. Hierbei steht jedem Rind genug Auslauf auf der Weide zur Verfügung, um seinen natürlichen Bedürfnissen nachgehen zu können. Diese Haltungsform ist heutzutage leider nur noch sehr vereinzelt vorzufinden, da diese Form der Haltung eine ineffiziente Flächennutzung zur Folge hat. Es ist nämlich effizienter eine Weide zu mähen und mit diesem Futter die Tiere im Stall zu füttern, als die Rinder direkt auf der Weide grasen zu lassen.

Selbst Bio – Betriebe dürfen in der Rinderhaltung eine sogenannte Stallendmast betreiben, bei der jedem Tier nur zwischen 1,5 und 7 Quadratmeter Stallfläche zur Verfügung steht – das ist für uns keine Option. Für die Freilandhaltung ist die Rasse Angus darüberhinaus prädestiniert, die Rinder sind enorm Robust und vertragen Kälte sogar besser als Hitze.

Futter

3. Das Futter

„Du bist, was du isst“ – dieser Satz gilt nicht nur beim Menschen – auch bei Rindern hat das Futter einen großen Einfluss auf das Wohlbefinden, die Gesundheit und die Fleischqualität der Tiere. Durch die dauerhafte Gabe von Kraftfutter werden die Tiere in Mastbetrieben schnell auf ihr Zielgewicht gebracht; das Fleisch lagert dadurch aber viel Wasser ein – es „verwässert“ und darunter leidet die Fleischqualität.

Daher bekommen unsere Rinder im Sommer nur frisches Gras auf unserer Weide und im Winter und als Ergänzung ausschließlich Heu, Grassilage und Luzernegras aus der Region. Luzernegras ist eine Kleeart die deutlich mehr Eiweiß enthält als normales Heu – hierdurch ist es uns möglich auf industrielle Zusatzfuttermittel zu verzichten mit deren Hilfe man normalerweise den Eiweißbedarf der Rinder deckt.

4. Schlachtung & Zuschnitt

Die Schlachtung und der Zuschnitt des Fleisches hat nicht nur einen großen Einfluss auf die Qualität – auch müssen Bestimmungen zum Tierwohl und der Hygiene eingehalten werden. Darüberhinaus muss bei der Schlachtung unnötiger Stress der Tiere vermieden werden. Unter Stress würden die Rinder Adrenalin ausschütten was in einem weiteren Schritt zur Folge hat das die natürliche, im Fleisch vorhandene Milchsäure abgebaut wird. Genau diese Milchsäure macht man sich aber bei der Fleischreifung zunutze – sie macht das Rindfleisch und die Steaks zart und saftig. Mehr zum Thema Fleischreifung finden sie im nächsten Abschnitt.

Nach dem Schlachten folgt das Zerlegen – hier gibt es mehr Unterschiede als man zu Beginn vielleicht meinen mag, denn: Auf die Schnittführung kommt es an. In Deutschland und weiten Teilen Europas wird noch ganz traditionell zugeschnitten. Die moderne Schnittführung, welche aus den USA stammt und sich langsam auch in Europa verbreitet nutzt jedoch deutlich mehr Teilstücke des Rindes für Steaks und Grillfleisch anstatt daraus Bratenfleisch oder Gulasch zu machen. Wie schade das "isst" merkt jeder, der bereits einmal ein Steak namens Skirt, Flank, oder Tomahawk probiert hat. Diese bislang eher unbekannten Fleischzuschnitte zeichnen sich durch einen ganz eigenen Geschmackscharakter aus und sollten daher bei jedermann einen Platz auf dem Grill reserviert bekommen.

Wir lassen unsere Rinder von einem erfahrenen regionalen Metzger schlachten und zerlegen, der mit diesen Zuschnitten vertraut ist und auf eine langjährige Erfahrungen im Metzgereihandwerk zurückblicken kann.

Schlachtung
Fleischreifung

5. Die Fleischreifung

Reifung
Die Reifung des Fleisches ist ein ganz entscheidender Schritt, da das Fleisch hierdurch erst genießbar wird. Das liegt allerdings nicht an der minderen Qualität des geschlachteten Rindes – vielmehr verfällt das Fleisch nach dem schlachten durch die abgebrochene Blut – und Sauerstoffversorgung in eine Art Starre und wird hierdurch erst einmal sehr zäh. Deshalb unterscheiden wir zwei Phasen des Reifeprozesses unabhängig von der Art und Weise der Reifung. Im ersten Teil des Reifeprozesses verfällt das Fleisch in die erwähnte Starre, hierbei wird das im Fleisch enthaltene Glykogen zu Milchsäure umgewandelt bis kein Glykogen mehr vorhanden ist. Zu diesem Zeitpunkt ist das Fleisch maximal zäh und kaum genießbar. Ist dieser Punkt erreicht beginnt der zweite Teil – die eigentliche Reifung. Nach etwa zwei Tagen löst sich die Starre des Fleisches wieder auf. Die Milchsäure hat in dieser Zeit den ph-Wert des Fleisches soweit abgesenkt, dass freiwerdende Enzyme nun anfangen die Muskelfaserstrukturen zu zersetzen. Zusätzlich bilden sich bei diesem Prozess Aminosäuren aus, die wichtig für das Fleischaroma sind. Die Dauer der Reifung hängt von vielen Faktoren wie Rasse, Alter, Geschlecht und Reifemethode ab und liegt bei zwei bis acht Wochen. Im Anschluss sollten die Steaks eine rotbraune Farbe haben und ein kurzer Fingerdruck sollte eine Delle hinterlassen die nur langsam wieder verschwindet – dann ist das Fleisch perfekt, z.B. zum Grillen!

Reifearten
Der Zweck hinter der Fleischreifung ist immer derselbe – trotzdem gibt es verschiedene Arten das Fleisch zu reifen. Wir unterscheidet hier zwischen dem Dry Aging und dem Wet Aging. Beim Dry Aging werden ganze Teile des Rindes am Haken in einer speziellen Reifekammer abgehangen. Das Fleisch verliert hierdurch einen Teil des enthaltenen Wassers, der Geschmack wird intensiver und leicht nussig. Beim Wet Aging wird das Rindfleisch und die Steaks nach dem Zuschnitt in Vakuumbeutel verpackt und in der Kühlkammer gereift. Bei dieser Methode bleibt der Fleischsaft erhalten. Der Vorteil dieses Reifeverfahrens ist, dass man die Reifedauer besser den einzelnen Teilstücken anpassen kann – zusätzlich macht es auch das Handling der Fleischstücke leichter, da man bereits zu Beginn des Reifeprozesses weiß, wie viel Fleisch von welchem Stück man zugeschnitten hat und wie viele Fleischpakete man verkaufen kann. Das Fleisch kann somit im Zeitraum der Reifung Stückgenau verkauft werden und landet im Anschluss nach der exakten Reifedauer beim Kunden. Aus diesen Gründen haben wir uns für das Wet Aging verfahren entschieden, mit dem wir jedes Steak unserer Rinder veredeln.

6. Die Zubereitung

Der letzte Schritt zum perfekten Steak ist natürlich die Zubereitung. Egal ob Gas –, oder Holzkohlegrill, Rückwärtsgaren, Smoken oder Sous Vide. Jede Zubereitungsart hat ihren eigenen Charme.

Diese Entscheidung darfst nun du treffen, du hast die Qual der Wahl – guten Appetit!